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Gesamtschule Hamminkeln: Weltweit verbunden auch in Pandemiezeiten

» Sonntag von Christian Ströhl

Die Partnerschaft konnte im Sommer 2019 während einer privaten Urlaubsreise von Englischlehrerin Michaele Schierbrand mit Hilfe eines ausgewanderten deutschen Lehrers angebahnt werden. Die Pompano Beach High School zählt zu den besten Schulen im Bundesstaat Florida und hat einen besonderen Fokus auf internationale Beziehungen und Technologie. Im April 2020 sollte der erste Austausch in Florida stattfinden, musste dann aber pandemiebedingt abgesagt werden. „Das war wirklich bitter für alle Beteiligten: Die Flüge waren gebucht, alle Ausflüge geplant und die Kontakte zu den Gastfamilien geknüpft. Wir hoffen, dass wir dieses Austauschvorhaben schnellstmöglich nach dem Ende der Pandemie nachholen können.“ so  Frau Schierbrand als Verantwortliche für den Schüleraustausch.

Ebenfalls geplant war die Teilnahme am alle zwei Jahre stattfindenden internationalen Gipfeltreffen in Florida, zu dem die Pompano Beach High School ihre 17 Partnerschulen mit je zehn Schülerinnen und Schülern und zwei Lehrkräften einlädt. Statt des persönlichen Treffens vor Ort fand die Begegnung nun fünf Tage lang online statt.

So trafen sich zehn Schülerinnen und Schüler aus Jahrgang 10 bis 12 täglich von 13-16 Uhr (deutscher Zeit) mit 160 anderen Schülerinnen und Schülern aus 11 verschiedenen Zeitzonen. Am Wochenende zuvor hatten sie ihre amerikanischen Gastfamilien per Videokonferenz kennengelernt und erste Kontakte geknüpft – teilweise am Strand in Pompano Beach. Alle Beteiligten hatten Präsentationen über ihre Schule und ihr Heimatland vorbereitet, über die ein reger Austausch über kulturelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den international zusammengesetzten Gruppen initiiert wurde. Hier konnten die Schülerinnen und Schüler auch über die Auswirkungen der Pandemie auf ihren Schulalltag sprechen und feststellen, dass sie in den anderen teilnehmenden Ländern - USA, Brasilien, Mexiko, der Türkei, Ägypten, Indien, Simbabwe, China, England, Frankreich, der Schweiz, Polen, Nepal und Irland – ganz ähnlich sind.

Die Gruppe der Gesamtschule Hamminkeln interagierte häufig mit der chinesischen Fudan Middle School, sodass beide Schulen vertiefende Einblicke in eine völlig fremde Kultur erhielten. Außerdem konnten die Schülerinnen und Schüler an zwei Unterrichtsstunden der Pompano Beach High School teilnehmen. So erhielten sie beispielweise  Einblicke in die Fächer Psychologie, Debattieren und Digitale Video Produktion. Alle Teilnehmenden nahmen außerdem an einem Universitätsworkshop der Florida Atlantic University teil. Die beteiligten Schulleitungen waren dankbar über die Gelegenheit, sich über ihre Erfahrungen im Umgang mit der Pandemie und ihren Auswirkungen auf das Lernen austauschen zu können.  Schülerin Jonah Kischkewitz aus der Q1 freute sich besonders über die Kontakte zu zwei Schülerinnen aus den USA und Mexiko: „Wir haben uns direkt sehr gut miteinander verstanden und auch nach Ende der offiziellen Veranstaltung viele Stunden lang telefoniert und bereits beschlossen, dass wir uns regelmäßig schreiben und Pakete mit landestypischen Besonderheiten schicken werden.“ So war es eine einzigartige Erfahrung für alle Beteiligten und Frau Brugmann und Frau Schierbrand waren glücklich, „dass sich die intensive Vorbereitungszeit gelohnt hat.“ Trotzdem hoffen sie, dass das nächste Gipfeltreffen dann endlich auch in Florida stattfinden wird, denn “face-to-face“ ist es sicherlich noch schöner.