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„Schreib für die Freiheit“

» Mittwoch von Christian Ströhl

Am 10. Dezember 1948 verabschiedeten die Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Das bedeutet, dass die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte  schon seit 71 Jahren existiert. Trotzdem gibt es immer noch weltweit viele Menschen, deren Menschenrechte nicht eingehalten werden. Aus diesem Grund gibt es den Briefmarathon von Amnesty International. Im Rahmen des Briefmarathons, der jedes Jahr im Dezember stattfindet, schreiben weltweit hunderttausende Menschen an Regierungen, um auf Menschenrechtsverletzungen aufmerksam zu machen und sich mit den Opfern zu solidarisieren. In der Vergangenheit gelang es Amnesty International durch den Briefmarathon immer wieder, zu Unrecht inhaftierte politische Gefangene frei zu bekommen oder zumindest eine Verbesserung ihrer Haftbedingungen zu erreichen.

Im Dezember nahm der bilinguale GL-Kurs des 9. Jahrgangs unserer Schule im Rahmen des Unterrichts am Briefmarathon teil. Besonders betroffen waren die Schülerinnen und Schüler vom Schicksal des 17-jährigen Magai Matiop Ngong aus dem Südsudan, der wegen eines tödlichen Unfalls von einem Gericht zum Tode verurteilt wurde und in Gefahr ist, hingerichtet zu werden – obwohl es sowohl nach südsudanesischem Recht als auch entsprechend der UN-Kinderrechtskonvention rechtswidrig ist, Minderjährige zum Tode zu verurteilen. Schüler Tom Seehafer findet, dass die Teilnahme am Briefmarathon eine wichtige Sache ist, „weil die Leute, die diese Verletzungen der Menschenrechte begehen, erfahren müssen, dass das, was sie tun, nicht in Ordnung ist.“ Svenja Fischer aus demselben Kurs hat die Hoffnung, dass die Briefe etwas bewirken, die Menschen frei kommen und das Unrecht beendet wird. Ihr Mitschüler Kai Schürmann zieht als Resümee, „dass man nun mit einem positiven Gefühl nach Hause geht, da man sich für eine gute Sache eingesetzt hat.“ So konnte Ende Dezember ein schweres Paket voller Briefe- viele auch englischsprachig- ins deutsche Büro nach Berlin von Amnesty geschickt werden, von wo die Briefe mit tausenden anderen Solidarisierungsschreiben an die jeweiligen Regierungschefs versendet werden. GL-Lehrerin Michaele Schierbrand findet es „toll, dass die Schülerinnen und Schüler des Kurses so viel Solidarität und Empathie mit den Betroffenen gezeigt haben und sich motiviert an der Aktion beteiligt haben.“